„Sabine“, einer der teuersten Stürme in Deutschland

(verpd) Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) erwartet hierzulande versicherte Schäden in Höhe von rund 675 Millionen Euro durch das Organtief „Sabine“, das vom 9. bis 11. Februar 2020 durch Deutschland zog.

Das Orkantief „Sabine“ zog vom 9. bis zum 11. Februar eine Schneise der Verwüstung durch die gesamte Bundesrepublik. Relativ glimpflich kam dabei nur der Nordosten davon. Starkregen und Orkanböen von in Spitze bis zu 177 Stundenkilometern richteten zum Teil verheerende Schäden unter anderem an Gebäuden, Fahrzeugen, Stromleitungen und Bahnstrecken an. In Deutschland war nach jetzigem Stand ein Todesopfer durch das Extremwetterereignis zu beklagen.

Im übrigen Europa forderte „Sabine“– im nicht deutschsprachigen Raum wird das Orkantief „Ciara“ genannt, in Skandinavien „Elsa“ – mindestens ein Dutzend Menschenleben. Auch die Sachschadenhöhe war enorm. Doch nur, wer für sein Hab und Gut eine entsprechende Versicherungspolice hat, die auch bei Sturmschäden zahlt, kann mit einer Schadensentschädigung rechnen. Alle anderen bleiben auf ihren Schadenkosten sitzen beziehungsweise müssen sie aus ihrer eigenen Tasche bezahlen.

540.000 versicherte Schäden

Sturmschäden werden bereits ab einer Windgeschwindigkeit von mindestens 62 Stundenkilometern (Windstärke acht nach der sogenannten Beaufort-Skala) von einer bestehenden Wohngebäude-, Hausrat- und/oder Teilkaskoversicherung ersetzt. Konkret können Hausbesitzer Sturmschäden am Haus, also am Dach, den Wänden oder an allen fest mit dem Gebäude verbundenen Teilen mit einer Gebäudeversicherung absichern. Sturmschäden am Hausrat wie an den Möbeln, Elektrogeräten und Teppichen übernimmt eine bestehende Hausratversicherung.

Auch die Folgeschäden eines Sturms sind mitversichert, die beispielsweise dadurch entstehen, dass Regen in ein vom Sturm beschädigtes Dach eindringt und dadurch der Hausrat beschädigt wird. Wie bei einer Hausratpolice deckt eine Geschäfts(inhalts)-Versicherung ebenfalls Sturmschäden am Inventar wie an den Büromöbeln, der EDV-Anlage und den Maschinen einer Firma ab. Sturmschäden am Auto können durch eine Teilkasko-Versicherung, die automatisch auch in einer Vollkasko-Versicherung enthalten ist, abgedeckt werden.

Jüngst veröffentlichte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) eine erste Bilanz. Demnach hat der Sturm „Sabine“ im Februar 2020 rund 540.000 versicherte Schäden in Höhe von 675 Millionen Euro verursacht.

Die schadenträchtigsten Stürme in Deutschland

Der Großteil davon wird von den Wohn-, Hausrat- und Firmenversicherungen getragen. Laut GDV gingen bei den Mitgliedsunternehmen des Verbandes innerhalb einer Woche nach „Sabine“ etwa eine halbe Million Meldungen über beschädigte Häuser, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe ein. Die Regulierung wird voraussichtlich 600 Millionen Euro kosten.

Bei den Kfz-Versicherern wurden etwa für 40.000 Kasko-versicherte Autos Sturmschäden gemeldet. Die Schadenhöhe bei den betroffenen Fahrzeugen wird bei circa 75 Millionen Euro liegen.

Wie der GDV weiter mitteilte, reiht sich „Sabine“ auf Platz sechs der teuersten Winterstürme ein. An der Spitze liegt „Kyrill“ im Jahr 2007. Dafür hat die Assekuranz nach aktuellen Werten rund 3,3 Milliarden Euro allein in Deutschland für die Regulierung ausgegeben. Die Positionen zwei bis fünf belegen „Jeanett“ (2002) mit 1,3 Milliarden Euro. „Friederike“ (2018) mit rund einer Milliarde Euro, „Xynthia“ (2010) mit 760 Millionen Euro und „Niklas“ (2015) mit 750 Millionen Euro Schadenhöhe.


Tipps zur geeigneten Absicherung von Sturmschäden erhalten Sie gerne im persönlichen Beratungsgespräch.


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